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Akkordeonkonzert der Harmonika-Vereinigung Böckingen e.V.
im Bürgerhaus

 

(fuß)

 

   

Die Spieler des 1.Orchesters und ihre Dirigentin Rosemarie Dangel

Foto: (fuß)

   
     

Mit einem vielfältigen Programm aus klassischer Akkordeonmusik, modernen Stücken zeitgenössischer Komponisten und stimmlichen Highlights  aus Oper und Musical, bot die musikalische Leiterin der Harmonika-Vereinigung Böckingen, Rosemarei Dangel mit ihren Spielern wieder ein Konzertprogramm der Superlative.

„Märchensinfonietta“ vom Altmeister klassischer Akkordeonliteratur Rudolph Würthner, erzählt musikalisch die Geschichte von „Hans im Glück“, “Aschenputtel“ und „Kalif Storch“, sogar das gleichmäßige Tackern der Nähmaschine aus dem „Tapferen Schneiderlein“ lassen die Spieler des Jugendensembles heraushören.

Das Duo Steffen Schuhmacher und Doreen May belegten beim Solo-/Duo-Wettbewerb des Bezirks Unterer Neckar den 1. Preis in ihrer Altersklasse und überzeugten mit ihrem Stück „Duo-Fieber“ von Hans-Günther Kölz auch das Publikum im Bürgerhaus mit ihrem spielerischem Können.

Thomas Ott und seine „Tango-Invention“ präsentierte das Orchester virtuos als Tango Nuevo im Stile Astor Piazzolas. Die sagenumwobenen „Sieben Schwaben“ und ihre Streiche haben Adolf Götz zu sieben Inspirationen über die bekannte Weise „Jetzt gang I ans Brünnele“ angeregt. Mit Takt- und Rhythmuswechsel und einer differenzierten Dynamik entführten die Akkordeonisten die Zuhörer in immer neue klangliche Qualitäten des deutschen Volksliedes. Anlässlich des Befreiungstages komponierte Jacob de Haan seine „Free World Fantasy“. Ein Stück, das an große Filmmusik erinnert und die Vision einer Welt ohne Krieg zur Aussage hat. Ernste und Unterhaltungsmusik werden bei dieser neuen Stilart vermischt und vom Orchester kreativ und geradezu majestätisch dargeboten.

Im zweiten Teil des 2-stündigen Konzertprogramms konnte Moderator Armin Hildt den Zuschauern einen wahren Leckerbissen musikalischer Unterhaltung ansagen.

„Tonight“ von Leonard Bernstein stellt mit Sybille Baumbachs glasklarer Sopranstimme den Bandenkrieg zwischen den „Jets“ und „Sharks“ in den Hintergrund und erzählt vor allem die Liebesgeschichte von Tony und Maria aus der West-Side-Story. Gershwin hatte für seine Oper „Porgy and Bess“ verfügt, dass bei den Aufführungen des 3-Akters nur afroamerikanischen Darstellern und Sängern mitwirken dürfen, Ausnahmen gibt es nur bei konzertanten Veranstaltungen. Das Wiegenlied der Clara, „Summertime“, brachte das Orchester und die Stimme von Sybille Baumbach aber mit soviel Seele und Ausdruck zum Publikum, dass es Gänsehaut, bis in die letzten Reihen verursachte.

Jimmy Webb, kennt man als Komponist der Filmmusik „Das letzte Einhorn“. Mit seinen ungewöhnlichen 7-Minuten-Stück „Mac Arthur Park“ luden die Akkordeonisten zum musikalischen Spaziergang durch Los Angeles ein, der Titel kletterte 1968 auf den 2. Platz der US-Hitparade.

Beim „Samba de los Fingeros“ von Hans-Günther Kölz forderte die Dirigentin Rosemarie Dangel ihren Spielern noch einmal die ganze Bandbreite gekonnter Virtuosität beim flinken Tanz über die schwarz-weißen Tasten ab. „My Way“, durch Frank Sinatra unsterblich geworden, schenkten die Musiker den Zuhörern als letzten Leckerbissen eines Jahreskonzerts, das von musikalischer Vielfalt und hohem Anspruch geprägt war.

     

 

   

April 2009

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